WordPress ist zum Glück kostenlos und nach wenigen Minuten Einrichtung startbereit. Doch für eine Website brauchst du noch etwas mehr, vom Hosting über das Theme bis zum professionellen Logo. Im Laufe meiner WordPress-Erfahrung habe ich schon viel Geld zum Fenster heraus geworfen, weil ich die falschen Themes gekauft habe oder Services bezahlt habe, die ich gar nicht brauche.
Daher liste ich in diesem Beitrag die wichtigsten Investitionen für eine professionelle Website auf, was sie schätzungsweise kosten sollten und ob es kostenlose Alternativen gibt.
Inhaltsverzeichnis
Hosting
Ohne Hosting geht natürlich gar nichts. Qualität und Preise unterscheiden sich hier teilweise sehr erheblich. Da ein Umzug später kompliziert ist und oft mit zusätzlichen Kosten einhergeht, sollte diese Entscheidung schon zu Beginn richtig getroffen werden.
Sehr günstige Hostingpakete fangen schon bei wenigen Euro pro Monat an. Nach oben gibt es kaum eine Grenze – HootProof.de wird z.B. von RAIDBOXES* für 15€ pro Monat gehostet (hier mehr dazu, ob sich das lohnt).
Gerade am Anfang möchtest du vermutlich nicht so viel für dein Hosting ausgeben. Gerade bei den günstigen Anbietern sind leider einige eher schlechte dabei, mit denen du dir unter Umständen viel Ärger einhandelst.
Eine sehr günstiges und trotzdem sehr gutes und vor allem schnelles Hosting zum Einsteigerpreis ab 5€ pro Monat bietet All-Inkl. Auch 1und1 bietet mittlerweile ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für Web- und WordPress-Hosting.
Fazit: Hosting für ca. 60€ pro Jahr.
Theme
Das Theme ist das Herzstück deiner WordPress-Website, denn es bestimmt das grundsätzliche Aussehen und Layout. Es gibt viele kostenlose Themes, von denen viele optisch auch richtig etwas hermachen.
Leider bieten kostenlose Themes kaum Einstellungen oder die Möglichkeit für Anpassungen, z.B. am Farbschema. Auch wenn deine Website etwas komplexer aufgebaut sein soll, z.B. mit einer Startseite im Magazin-Style und verschiedenen Layouts, kommen die meisten kostenlosen Themes schnell an ihre Grenzen.
Professionelle Themes gibt es z.B. bei Themeforest* schon zwischen 30$ und 60$. Schau dir ganz genau die Live-Preview an, bevor du ein Theme kaufst, um Enttäuschungen vorzubeugen. Lass dich dabei nicht von den hübschen Beispielfotos ablenken. Details wie Farben, Schriftarten und -größe lassen sich zwar nachträglich anpassen, doch der Aufbau und die Gestaltung sollten dir gefallen und zu deinem Vorhaben passen.
Sehr schöne, minimalistische Themes gibt es auch bei Elmastudio, schon für 12$ pro Theme. Auf dieser Website habe ich lange deren Dorayaki verwendet. Mittlerweile nutze ich Divi* mit einem eigenen Child Theme.
Fazit: Ein professionelles Theme für 12$-100$.
Plugins
Es gibt haufenweise kostenpflichtige Plugins da draußen, z.B. bei Codecanyon*. Um eine WordPress-Website zu starten, brauchst du kein einziges davon. Für fast alle Anforderungen gibt es gute kostenlose Plugins. Die wichtigsten Plugins für deine neue WordPress Website findest du in diesem Artikel.
Wenn du dann doch mal etwas komplexeres umsetzen möchtest oder dir eine Funktion mit besonders hübschem Design wünschst, kann ein kostenpflichtiges Plugin durchaus weiterhelfen.
Einziges empfohlenes kostenpflichtiges Plugin: Visueller Editor
Um Seiten, Blogbeiträge und Landingpages aufwändiger zu gestalten, z.B. mit verschiedenen Spalten, Preistabellen, Testimonials, Grids oder einer FAQ-Sektion, empfiehlt sich ein visueller Editor.
Sehr beliebt ist der WP Bakery Page Builder*, der in vielen kostenpflichtigen Themes mitgeliefert wird, aber auch separat für ca. 40$ erhältlich ist. Ich persönlich habe hier lange Thrive Editor* und war sehr zufrieden damit. Mittlerweile nutze ich den Visual Builder von Divi.
Basic, aber eine gute kostenlose Alternative zu den kostenpflichtigen Page Buildern: Tailor.
Um ganze Landingpages zu gestalten, ist Leadpages ein sehr beliebtes Tool – aber leider auch sehr teuer.
Fazit: 0$ bis 90$ für kostenpflichtige Plugins.
Newsletter-Anbieter
Du solltest gleich zu Beginn deine eigene E-Mail-Liste mit interessierten Abonnenten aufbauen. Mit diesen kannst du dann sehr einfach und persönlich in Kontakt bleiben, indem du ihnen einen regelmäßigen, informativen Newsletter sendest. Gegenüber Social Media Follower hat das den Vorteil, dass eine E-Mail deine Leser garantiert erreicht und du die volle Kontrolle darüber hast.
Für den Anfang empfehle ich dir MailChimp*, denn das ist für die ersten 2000 Abonnenten bzw. monatlichen E-Mails komplett kostenlos. Alternativ und mit sehr interessanten Zusatzfunktionen gibt es Aweber ab 19$ pro Monat.
Fazit: anfangs 0€ für den Newsletter.
Logo
Für ein individuell gestaltetes Logos solltest du bei einem Designer mindestens 200€ einplanen. Von Fiverr, wo du es für 5$ bekommen kannst, würde ich dir abraten, denn da kommt erfahrungsgemäß nichts Gutes bei raus und selbst 5$ sind dort verschwendet. Eine spannende Alternative ist noch 99designs.de, wo du dein Design ausschreiben kannst und am Ende einfach das bezahlst, was dir am besten gefällt (oder gar nichts, wenn dir kein Vorschlag gefällt). Hier musst du mindestens 249€ für ein Logo mit ca. 30 Vorschlägen einplanen.
Komplett kostenlos könntest du ein einfaches Textlogo für den Anfang aber auch mit Canva gestalten. Wenn du den Online Business gerade erst startest, ist ein tolles Logo sicher auch nicht das wichtigste, um die ersten Kunden zu gewinnen und deine Erfahrungen zu erweitern. 250€ sind an anderer Stelle in vielen Fällen besser investiert (z.B. Facebook Ads). Für HootProof gab es anfangs nur ein einfaches Textlogo und eine Stockgrafik-Eule (mittlerweile ist die Eule individuell).
Fazit: Kosten für ein Logo 0€-249€.
Bilder & Grafiken
Um deine Blogbeiträge und Seiten ansprechend zu gestalten, brauchst du ansehnliche Bilder. Wichtig ist, dass du diese auch wirklich auf deiner Website und ggf. auf deinen Social Media Kanälen verwenden darfst.
Am einfachsten und kostengünstigsten bieten sich dazu natürlich eigene Fotos an (achte aber darauf, dass einzelne erkennbare Personen ihr Einverständnis geben und du keine Markenrechte o.ä. verletzst).
Weitere Quellen für Bilder, die du kostenlos und ohne Quellangabe für fast alles verwenden darfst: Unsplash, Death to Stock, Pixabay.
Darüber hinaus gehende Stock-Photos sind leider oft sehr teuer. Leider erkennt man auch oft auf den ersten Blick, dass es sich um ein generisches, austauschbares Foto handelt oder hat dasselbe Bild gar schonmal auf einer anderen Seite gesehen. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Shutterstock und Fotolia.
Um deine Bilder mit Texten und weiteren Grafiken aufzupeppen, kannst du das weitgehend kostenlose Tool Canva benutzen.
Fazit: Lizenzfreie Bilder ab 0€.
Fazit
Für eine sparsame professionelle Website solltest du folgende Kosten für das erste Jahr einplanen:
- Hosting: 60€
- Theme: 12€-100€
- Plugins: 0€
- Newsletter-Anbieter: 0€
- Logo: 0€
- Bilder & Grafiken: 0€
Insgesamt kannst du deine professionelle WordPress-Website also schon für ca. 100€ starten (nach oben gibt es natürlich kaum ein Limit). Weitere Investitionen für Logo, Plugins und kostenpflichtige Drittservices kannst du dann im Laufe der Zeit tätigen, wenn du genauer weißt, was du brauchst und willst. Nach oben sind den Investitionsmöglichkeiten natürlich keine Grenzen gesetzt. Achte beim Kauf außerdem auf vertrauenswürdige, namhafte Anbieter mit gut erreichbarem Kundenservice. Überlege, was du dir davon erhoffst und ob das Produkt dies wirklich leisten kann. Dann ersparst du dir unnötige Ausgaben für Produkte und Services, die du letztendlich gar nicht nutzst.
Spare nicht am falschen Ende, denn deine Website ist deine Visitenkarte im Netz und vielleicht sogar die Basis deines Geschäftsmodells. Doch gerade für den Start deines Business kommt es weniger auf eine perfekte Website an als auf ein tolles, zur Zielgruppe passendes Produkt/Dienstleistung.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 08.10.2015 veröffentlicht und am 01.04.2017 zuletzt aktualisiert.
Hi Michelle!
Ich könnte Dich grade sooooo drücken! (Auch wenn wir uns nicht persönlich kennen!) Ich bin vor Kurzem auf Deiner Seite hier gewesen und bin grade nochmal drauf, um nochmal einige Tools nachzulesen, und habe mir in Canva einen Account angelegt! Waaaaaahnsinn, was man da alles machen kann! Vielen, vielen, vielen Dank für die Empfehlungen, die sind alle goldwert!
Ich habe das Gefühl, eine neue Welt für mich entdeckt zu haben! Ich kann gar nicht glauben, was es für geile Tools da draußen gibt!!! Wie wenn man nur ganz kurz hinter den Vorhang schauen will und dann aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Mag sein, dass ich so „grün hinter den Ohren“ wirke, aber das ist jetzt mir egal! *grins*
Vielen Dank & alles Liebe,
Asli
Hallo Asli,
das freut mich sehr, dass dir die Tipps so sehr weiterhelfen! Vielen Dank für dein tolles Feedback und viel Freude beim Entdecken der vielen Tools da draußen.
Schönen Gruß
Michlele
Hallo, Mittlerweile kann man sich ja bei jedem großen Anbieter Webseiten bauen für kleines Geld 🙂 verrückte Welt
Ja, aber mit den Baukästen kommt man in vielen Fällen eben nicht sehr weit bzw. ist nicht sehr flexibel in der Gestaltung und Funktion. Für eine einfache Online-Visitenkarte reicht das sicher oft aus – für einen umfangreichen Shop oder Blog aber eher weniger.
Hallo Michelle,
danke für Deinen Beitrag. Ich gebe Dir Recht, dass man z.B. mit Plugins wie dem Visual Composer ganz einfach Seiten per Drag and Drop erstellen kann, Leider aber sind diese Page-Builder Plugins sehr anfällig für Hackangriffe und verringern enorm die Sicherheit der Webseite. Auch wird die Webseite durch solche Page-builder enorm verlangsamt, was zu schlechteren Rankings und hohen Absprungraten führt. Ich würde daher Niemanden den Einsatz solcher Plugins empfehlen, da die Nachteile einfach zu groß sind…
Hallo Kartinka,
dem würde ich nur bedingt zustimmen. Ein Page Builder Plugin hat kaum Einfluss darauf, ob sich ein Hacker auf deinem Server, in dein Backend oder deine Datenbank einloggen kann. Ich stimme dir aber zu, dass viele Page Builder oft so unnötiges und umfangreiches HTML/JS bauen, dass die Seiten dadurch spürbar langsamer werden. Dem kann man mit gutem Caching und Minify aber teilweise entgegen wirken. Es kommt wie immer also auf den Einzelfall an.
Danke dir und schönen Gruß!
Sehr gute Übersicht.
Das stimmt mit dem überein, mit den Erfahrungen welche ich auch damit gemacht habe.
Interessant natürlich auch zu sehen, dass die meisten Kosten für das Logo entstehen.
Der Weg den Du beschreibst finde ich sehr interessant. Sicherlich spanned, wenn man einiges an Zeit mitbringt.
Danke nochmal für den Beitrag.
Viele Grüsse
Sascha
Hallo Sascha,
danke für deinen Kommentar und auch die Erwähnung in deinem Artikel.
Klar sind an allen Stellen die Grenzen nach oben natürlich offen – man kann auch für mehrere Tausend Euro eine sehr individuell gestaltete WordPress-Seite erhalten. Das hier sind vor allem Richtlinien für Bootstrapper, die erstmal möglichst kosteneffizient zum Ziel kommen wollen.
Schönen Gruß
Michelle
Danke für den tollen Artikel!
Toller Artikel, danke fürs Teilen.