Dies ist der erste Artikel einer Artikelserie zum Thema Online Business mit WordPress.

„Geld verdienen im Internet“ ist zwar immer noch ein negativ behafteter Begriff – doch in Wirklichkeit verdienen schon unzählige Selbständige, Freelancer und Unternehmen ihr Geld online, z.B. über ihre eigene Website. Wer noch neu ist in dieser Welt der Online-Businesses mag sich fragen, welche Möglichkeiten es gibt und wie diese prinzipiell funktionieren.

Als Leser dieses Blogs bist du vermutlich mit zumindest einigen dieser Möglichkeiten bereits vertraut oder betreibst sie sogar selbst. Als Vorbereitung auf die folgenden Artikel in dieser Serie möchte ich trotzdem zunächst einen Überblick über die prinzipiellen Businessmodelle geben und welche technischen Herausforderungen sie mit sich bringen.

Im zweiten Artikel der Serie wird es dann genauer um die Herausforderungen beim Verkauf digitaler Produkte gehen.

Das hier ist keine Geschäftsmodell-Beratung. Es geht viel mehr um die Einordnung typischer Modelle, um im Folgenden die prozeduralen, konzeptionellen und technischen Kriterien besser zu verstehen.

Werbung

Werbeeinnahmen mit WordPress

Wo Menschen Inhalte konsumieren, ist in der Regel auch Platz für Werbung – ob in den klassischen Printmedien, Radio, Fernsehen oder seit zwei Jahrzehnten nun auf Websites im Internet. Der Handel ist letztendlich Reichweite und Platzierung gegen Geld.

Als Websitebetreiber kannst du auf deinen Seiten z.B. Werbebanner, Links, Sponsored Posts oder Advertorials einbinden, in denen du die Produkte/Dienstleistungen deines Werbekunden vorstellst und bewirbst. Im Gegenzug erhältst du entweder Geld oder das beworbene Produkt zur eigenen Verwendung.

Wenn du deine Werbekunden 1:1 akquirierst und die Konditionen aushandelst, wirst du den Link, Banner oder Post vermutlich meist manuell auf deiner Website einfügen.

Darüber hinaus gibt es aber auch Werbenetzwerke wie Google Adsense oder Plista. Dort kannst du dich als Websitebetreiber registrieren, Anzeigenblöcke generieren und diese auf deiner Website einfügen.

Technisch geht es dabei meist einfach um die Einbindungen eines Skriptes oder HTML-Code-Snippets. Wie das geht (auch für andere Zwecke abseits von Werbung), kannst du hier nachlesen. Da Prinzip und technische Anforderung für diese Form der Monetarisierung reht simpel sind, werde ich diesem Thema keinen eigenen Artikel in dieser Serie widmen.

Affiliate Marketing

Affiliate Marketing mit WordPress

Der berühmt-berüchtigte Klassiker des „passiven Einkommens“ und vor allem unter Reisebloggern ein beliebtes Modell (bw. das Streben danach). Letztendlich ist Affiliate-Marketing einfach eine besondere Art der Werbeplatzierung.

Die Idee: durch die Empfehlung passender Produkte werden die Leser einer Website über einen Affiliate-Link auf einen Online-Shop oder einen Online-Service geleitet. Wenn Sie dort innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens das Produkt kaufen, erhält die Website, die den Besucher ursprünglich vermittelt hat, eine Provision. Der Kaufpreis für den Kunden ändert sich dadurch in aller Regel nicht.

Technische Aspekte

Beim Affiliate-Marketing gibt es zwei prinzipielle Parteien: Den Affiliate-Geber (dessen Produkt beworben wird) und den Affiliate-Nehmer (der das Produkt auf seiner Seite bewirbt und dafür eine Provision erhält).

Die Integration für den Affiliate-Nehmer ist denkbar einfach und erfolgt in aller Regel einfach durch das Setzen eines personalisierten Links, z.B. deinprodukt.de?id=maxmuster. Durch diesen Link wird der Affiliate-Nehmer identifiziert und die durch ihn vermittelten Verkäufe können so zugeordnet werden.

Für den Affiliate-Geber ist technisch schon etwas mehr nötig: Affiliate-Partner müssen registriert und verwaltet werden, ihre individuellen Links erhalten und die darüber vermittelten Verkäufe aufgezeichnet werden. MIttlerweile gibt es verschiedene Dienstleister, Software-Plattformen, aber auch WordPress-Plugins, die diese Aufgaben übernehmen.

Mehr dazu in einem der folgenden Artikel dieser Serie.

Physische Produkte verkaufen

Physische Produkte mit WordPress verkaufen

Der klassische E-Commerce ist fast so alt wie das Internet selbst. Das Prinzip ist einfach: Physische Produkte werden in einem Online-Shop oder über eine Produktseite verkauft und dann per Post zum Kunden geschickt. Amazon ist wohl führendes Beispiel, aber mittlerweile haben sich auch viele andere große und kleine Online-Shops etabliert. Die Vielfalt ist schier unbegrenzt.

Doch obwohl das Prinzip denkbar einfach ist, ist E-Commerce vor allem technisch und rechtlich eine echte Herausforderung. Die prinzipiellen Baustellen dabei sind:

  • Produktpräsentation: Die Auflistung, Beschreibung und Abbildung der angebotenen Produkte sowie die Möglichkeiten des Kunden, die Produkte zu durchsuchen und weitere relevante Produkte vorgeschlagen zu bekommen. Dieses Thema allein kann Bücher füllen und komplexe technische und inhaltliche Herausforderungen mit sich bringen.
  • Bestell- und Zahlungsabwicklung: Welche Versandarten und Zahlungsarten gibt es? Wie läuft der Bestellprozess ab? Welche Sicherheitsvorkehrungen sind wünschenswert oder sogar vorgeschrieben? Wie kann der Prozess optimiert werden, um die Abbrechquote im Checkout-Prozess zu minimieren?
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Vor allem in Deutschland gibt es unzählige Vorschriften, die man beachten muss, um einen rechtlich einwandfreien Online-Shop zu betreiben: AGB, Widerrufsrecht, Sicherheit, Datenschutz, Kennzeichnungspflichten, you name it.
  • Lagerhaltung, Versand, Bestellabwicklung, Bestandsverwaltung, Retoureabwicklung, Kundenservice: Hinter den Kulissen eines Online-Shops sind allerhand weitere Prozesse nötig, die durchaus komplex und aufwändig sein können.

E-Commerce gibt es aus Sicht des Online-Unternehmers zudem mittlerweile in vielfältigen Varianten, z.B.

  • Die komplette Abwicklung wird selbst übernommen: Die angebotenen Artikel werden selbst produziert oder eingekauft, gelagert und versendet.
  • Dropshipping: Erfreut sich nicht zuletzt dank Tim Ferris‘ Vier-Stunden-Woche* zunehmender Beliebtheit. Die Lagerung und der Versand der Produkte erfolgt hier nicht durch den Shopbetreiber selbst, sondern direkt durch den Produzenten oder einen zwischengeschalteten Logistikdienstleister.
  • Amazon FBA (als eine Variante des Dropshipping) : Lagerung, Bestandsverwaltung, Versand der Artikel sowie der Retoureprozess werden von Amazon übernommen. Als Verkäufer muss man sich also „nur“ noch um die Beschaffung sowie die Produktpräsentation im amazon-Shop und den Kundenservice kümmern.
  • On-Demand: Produkte werden erst nach Bestellung und evtl. individuell nach den Kundenwünschen produziert oder veredelt und anschließend versendet – entweder durch den Produzenten, den Verkäufer oder einen Dienstleister wie beim Dropshipping.
  • Jegliche Mischung aus diesen Modellen.

Der Verkauf physischer Produkte mit WordPress wird zunächst nicht Teil dieser Artikelserie sein, aber in mehreren zukünftigen Artikeln ausführlich behandelt werden. Dank WooCommerce und Co. ist das Erstellen eines Online-Shops zwar schnell erledigt, doch um diesen wirklich rechtskonform, benutzerfreundlich und fit für die Praxis zu machen, bedarf es einiger Anpassungen.

Eigene Dienstleistungen verkaufen / vertreiben

Dienstleistungen mit WordPress Website verkaufen

Streng genommen geht es hier nicht um ein klassisches Online-Business, sondern „nur“ die Online-Vermarktung einer „normalen“ Dienstleistung. Dabei wird die eigene Website als Marketing-Tool genutzt, z.B. durch Blogging/Content Marketing, die Präsentation der Leistungen und Referenzen usw.

Theoretisch kann man wohl jede Dienstleistung über eine Website vermarkten. Zu den Klassikern gehören beispielsweise Coaching, Beratung, Design, Texten, Programmierung und virtuelle Assistenz. Ob die Dienstleistung selbst dann letztendlich virtuell oder vor Ort erfolgt, ist eher irrelevant.

I.d.R. dient die eigene Website hier als reines Marketing-Tool. Die Kontaktaufnahme und Abwicklung erfolgt meist klassisch per E-Mail, Telefon oder persönlich. Daher gibt es keine besonderen technischen Anforderungen. Eine besondere Form mit oft direkter Abwicklung stellen die Productized Services da, um die es im nächsten Absatz geht.

Productized Services

Productized Service mit WordPress Website verkaufen

Eine spezielle Form der Dienstleistungen sind so genannte Productized Services, also Dienstleistungen als Produkt. Ziel ist die Kombination der jeweiligen Vorteile von Dienstleistungen und Produkten sowie die Eliminierung der Nachteile. Im Kern geht es dabei immer noch um Dienstleistungen, die ein Mensch ausführt (und die nicht vollständig automatisiert werden können). Diese sind aber idealerweise so stark standardisiert in Umfang, Ergebnis (=Nutzen), Abwicklung und Preis, dass sie wie ein Produkt angeboten und verkauft werden können.

So kann ein Producitzed Service wie ein physisches oder digitales Produkt in einem Shop angeboten und direkt bestellt werden. Ein Beispiel dafür ist mein Support Service. Auch das Design eines Logos ist als Productized Service denkbar oder die Erstellung einer Steuererklärung für eine GmbH. Fiverr ist eine ganze Plattform für Productized Services mit genau definiertem Umfang und Preis.

Aus unternehmerischer Sicht wie ich finde ein höchst interessantes Thema, das ebenfalls Bücher füllt und aus meiner Sicht noch in den Babyschuhen steckt. Wenn du dich dafür interessierst, kann ich dir die folgenden Ressourcen ans Herz legen:

Aus technischer Sicht verhalten sich Productized Services fast identisch wie digitale (Download-)Produkte, um die es im nächsten Abschnitt geht.

Digitale Produkte verkaufen

Digitale Produkte mit WordPress verkaufen

Mit digitalen Produkten meine ich hier vor allem Downloadprodukte, also z.B. E-Books, Audiodateien, Videos, PDFs, Excel-Sheets, Software, Fotos oder jegliche andere Form von Datei.

Das Prinzip ist noch einfacher als beim klassischen E-Commerce: Die Produkte werden in einem Shop oder auf einer Produktseite präsentiert, gekauft und können direkt nach der Bezahlung heruntergeladen werden. Aufgabenbereiche wie Bestandsverwaltung und Versand entfallen im Vergleich zum Handel mit physischen Produkten. Die technischen Herausforderungen im Überblick sind:

  • Produktpräsentation: Sollen die Produkte in einem Shop oder auf einer Landing Page dargestellt werden? Mit welchen Informationen (Text, Video, Hörprobe, Testversion…)
  • Bestell- und Zahlungsabwicklung: Welche Zahlungsarten gibt es? Wie erfolgt der Checkout-Prozess? Welche Informationen des Kunden sind nötig (z.B. aus rechtlichen, umsatzsteuerrechtlichen und praktischen Gründen)?
  • Auslieferung der Dateien: Wie werden die Dateien nach der Bestellung möglichst automatisch an den Kunden ausgeliefert? Können später ggf. auch Updates heruntergeladen werden?
  • Lizenzen und Digital Rights Management: Gerade bei Software und Musik spielt diese Thematik oft eine große Rolle, um die unberechtigte Weitergabe der gekauften Produkte zu verhindern.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: AGB, Widerrufsrecht, Datenschutz, Sicherheit bei der Zahlungsabwicklung usw.

Online-Kurse / Membership Areas

Online Kurse mit WordPress verkaufen

Online-Kurse sind auf dem Vormarsch – nicht nur auf Plattformen wie Udemy oder Udacity, sondern auch auf den Blogs und Websites vieler Online-Experten. Hauptsächlich in Form von Videos präsentieren Experten ihr Wissen und machen es so einem potentiell sehr großen Publikum zugänglich.

Im Grunde verhalten sich Online-Kurse und Mitgliedschaftsbereiche ähnlich wie digitale Produkte, nur dass am Ende kein Download steht (oder nicht nur), sondern der Zugang zu einem geschützten Mitgliederbereich oder anderweitig geschützen Inhalten.

Die technische Herausforderung daran, zusätzlich zu denen von digitalen Produkten:

  • Unterbringung und Aufbereitung der geschützten Inhalte
  • den Kunden nach der Bestellung Zugang dazu geben
  • ggf. die Steuerung ablaufender Zugangsrechte
  • ggf. das schrittweise Freigeben von Inhalten (Content Dripping)

Bei Online Kursen kommt hinzu, dass die Inhalte, die gehostet werden müssen, i.d.R. umfangreicher sind, beispielsweise mehrere Stunden Videomaterial umfassen und gestreamed statt heruntergeladen werden. Das kann auf der eigenen Website schnell zu einem Problem werden. Außerdem sollen die Inhalte meist vor dem unberechtigten Download geschützt werden.

Fazit

All diese Abwicklungsmodelle sind letzendlich nur ein Teil eines erfolgreichen Online-Business (wenn auch der i.d.R. umsatztreibende), aber jeweils einer der technisch aufwändigsten.

WordPress bietet dank unzähliger Plugins und integrierbarer Drittanbieter zahlreiche Möglichkeiten, diese Modelle sehr gut in die eigene Website zu integrieren und diese zum erfolgreichen Kern deines Online-Business zu machen. Welche Möglichkeiten es dazu jeweils gibt und welche allgemeinen Faktoren dabei zu beachten sind, ist Inhalt der folgenden Artikel dieser Artikelserie. >> Zum Überblick über die Artikelserie

Welche dieser Modelle nutzt du und welche Aspekte interessieren dich besonders? Lass es mich in den Kommentaren wissen, damit die nachfolgenden Artikel noch besser werden!

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